Ein Interview mit unserem Botschafter Bülent Ceylan
wdw: Lieber Bülent, als unser Joker in Sachen Comedy und Hard Rock, bist du ja bereits einige Male für wünschdirwas zum Einsatz gekommen und hast unsere wünschdirwas-Kinder mit offenen Armen empfangen. Dabei hast du stets direkt einen lustigen Spruch auf den Lippen gehabt. Warst du auch als Kind schon so lustig und hast deinen Klassenkameraden in der Schule gerne Witze erzählt?
Bülent: Lustig war ich eigentlich schon, aber eben noch nicht so selbstsicher und stabil wie heute. Ich habe bestimmt eher schüchtern gewirkt und erst später registriert, dass es eben bei manchen länger dauert und bei anderen schneller geht. Der größte Kasper ist nicht immer der beliebteste Mitschüler und wie die Persönlichkeit von jemand aussieht, wenn er älter wird, weiß heute noch niemand. Aber die Chance, irgendwann mal ein Talent, das in einem schlummert zu erkennen und zu nutzen, hat jeder noch vor sich.
wdw: Was würdest du unseren wünschdirwas-Kindern denn raten, um trübe Gedanken zu vertreiben? Was machst du, wenn du schlecht drauf bist?
Bülent: So ein kleines Hilfsmittel ist sicher ein selbstgeschriebenes Büchlein,
in
das jeder schöne Erlebnisse einträgt oder sogar mal was einklebt wie
eine Blume oder eine Zeichnung. So was nimmt man dann in die Hand und
blättert darin und erinnert sich. Dazu gibt es auch die Möglichkeit sich
ein „Freu-dich-drauf-Brett“ an die Wand zu hängen, wo alle Momente, die
noch vor einem liegen mit Datum und einem schönen Foto aufgelistet
sind. Das macht auch Mut und Freude!
wdw: Du hast ja nun schon mehreren Kindern ihren Herzenswunsch erfüllt. Was war dein größter Wunsch, der in Erfüllung gegangen ist?
Bülent: Auf der Bühne zu stehen, war immer mein größter Traum und wird auch jetzt nach Erreichen des Zieles immer mein wichtigstes Interesse im Beruf sein. Aber es gibt ja auch noch ein Privatleben und da gab es durchaus ein paar Herzenswünsche, die in Erfüllung gegangen sind. Vater sein ist einer davon. Niemals habe ich aufgehört an meine Träume und Wünsche zu glauben und immer waren die Bilder, wie ich es dann schaffen werde, in mir drin. Das löst angenehme Gefühle aus und stärkt den Glauben an das Ziel!
wdw: Und gibt es noch etwas, was du dir in Zukunft noch erfüllen möchtest?
Bülent: Ja, aber die Eigenart von sehr persönlichen Wünschen ist es, dass sie sehr persönlich bleiben sollten. Wünsche trägt man ja das ganze Leben vor sich her. Das hört eigentlich nie auf und das ist gut so, denn sie wirken so wie die Karotte, die man dem Esel an der Angel vor die Nase hält – sie motivieren uns, treiben uns an und halten uns auf Trab!
wdw: In deinen Comedyshows verkleidest du dich regelmäßig und schlüpfst in andere Charaktere. Welcher kommt denn bei deinem jungen Publikum besonders gut an?
Bülent: Ich weiß, ich muss mir da keine Gedanken machen, aber der Mompfreed Bockenauer mit seiner Rumbrüllerei steht da witzigerweise ganz weit vorn in der Gunst der jungen Zuschauer. Das liegt hoffentlich daran, dass die Kids mit ihrer Feinfühligkeit sehr genau spüren, dass der da eigentlich nur Quatsch redet, wenn er gerade mal wieder explodiert. Wenn dadurch Menschen, die rumbrüllen für Kinder zu komischen Kaspern werden, die man nicht ernst zu nehmen braucht, dann gefällt mir das!
wdw: Du bist Hard Rocker durch und durch. Hörst du denn in deiner Freizeit auch noch andere Musik?
Bülent: Beruflich Rocker und in der Freizeit hör’ ich Helene Fischer? Nein, ganz sicher nicht! Ich habe nicht so viel freie Zeit, dass ich mich wie früher mit dem neuesten Album einer Band zurückziehen kann, um mir das in Ruhe anzuhören. Aber wenn ich Musik höre, ist es meistens rockig!
wdw: Du spielst regelmäßig vor großem Publikum. Hast du Lampenfieber? Und wenn ja, was tust du dagegen?
Bülent: Erstaunlicherweise ist es wie mit Vielem im Leben. Wenn man mal den Anfang gemacht hat, also in die Regelmäßigkeit kommt, dann wird es leichter und souveräner. Aber Aufregung ist immer noch da und das auch meistens, wenn ich mal was Neues ausprobiere oder ein besonderer Anlass bevorsteht. Ich tue allerdings nichts dagegen. Ein bisschen Lampenfieber ist sogar wichtig, weil es die Konzentration erhöht.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei dir für das Interview.