Volle Pferdestärke für wünschdirwas

Nadine Capellmann

Nadine Capellmann mit Pferd Elvis

Eines ihrer bekanntesten Pferde hört auf den klangvollen Namen „Elvis“ – viele unserer Kinder durften den schönen Fuchswallach schon im Rahmen einer Wunscherfüllung kennenlernen. Wie kommt man dazu, ein Dressurpferd nach dem King of Rock´n´Roll zu benennen?

Elvis hatte seinen Namen schon, als ich ihn bekommen habe. Als Fohlen hat sich sein Schopf immer zu einer „Schmalztolle“ geformt, deshalb haben seine Züchter ihn so genannt. Der Name passt wirklich super zu ihm.

Sind also Pferde musikalisch?

Unbedingt. Ich finde es eigentlich aus heutiger Sicht kaum zu glauben, dass es die Kür erst seit etwa 20 Jahren gibt. Viele Pferde genießen es, zu Musik zu „tanzen“ und lassen sich vom Rhythmus beflügeln.

Glauben Sie, dass Pferde und Kinder einen ganz besonderen Draht zueinander haben? Oder ist es eher Zufall, dass vor allem junge Mädchen bei wünschdirwas sehr oft ihren größten Herzenswunsch anmelden, der sich um die schönen Reittiere dreht?

Pferde haben einfach etwas Mythisches an sich – mich überrascht es gar nicht, dass vor allem Menschen in einem Alter, in dem sie sich noch für Märchen begeistern (und wenn es moderne Märchen wie „Harry Potter“ sind) auch die Liebe zum Pferd entdecken.

Der Umgang mit Pferden hat für viele kranke oder traumatisierte Kinder und auch für Mädchen und Jungen mit Behinderung nachweislich einen positiven Einfluss auf ihre seelische Balance. Erst kürzlich haben Sie neben Ihrem Engagement für wünschdirwas auch die Schirmherrschaft für den Carolinen-hof, einem Reiterhof als integrative Begegnungsstätte in Essen, übernommen. Was bedeutet soziales Engagement für Nadine Capellmann als Mensch?

Ich bin mir bewusst, dass es das Leben sehr gut mit mir gemeint hat, und finde es daher selbstverständlich, auch an andere zu denken. Dass ich das mit meiner Leidenschaft für Pferde verbinden kann, dass ich Pferde zum „Geschenk“ machen kann, macht mich besonders froh.

Wie empfinden Sie die Begegnungen mit „wünschdirwas-Kindern“? Bereiten Sie sich auf die Wunscherfüllungen in irgendeiner Weise vor?

Es sind inspirierende Begegnungen. Diese kleinen Kämpfer unterstützen und glücklich machen zu können, ist auch für mich ein Geschenk.

Wie viele  Stunden am Tag verbringen Sie auf einem Pferderücken oder anders gefragt: Wie viele Stunden Training pro Tag sind für Mensch und Tier am Tag sinnvoll und verträglich?

Das muss man etwas differenzieren. Meine Grand-Prix-Pferde werden zweimal täglich bewegt; meistens steht vormittags Dressurtraining auf dem Programm, und nachmittags gehen wir z.B. noch eine Runde ums Feld. Die jüngeren Pferde arbeiten einmal am Tag und das auch nicht unbedingt jeden Tag. Aber auf sechs bis acht Stunden komme ich im Schnitt schon.

Nadine Capellmann

Und wie ist das mit Ihnen: Würden Sie vielleicht auch gerne einmal eine Trainingsstunde schwänzen?

Oh ja. Wenn im Winter Minusgrade herrschen, kann ich mir manchmal Schöneres vorstellen als in den Sattel zu steigen. Aber auch das gehört dazu!

Sie haben neben all ihren Reitpferden ja auch noch die süße Lilly – ein Parson-Russel-Terrier-Mädchen – und die Border-Dame Smilla, die auch unsere wünschdirwas-Kinder bei den Wunscherfüllungen begleitet haben und große Freude ausgelöst haben. Unsere Frage: Hund oder Pferd, wer ist denn jetzt der ideale Freund des Menschen aus Ihrer Sicht?

Jedes Tier auf seine Weise 🙂   

Gibt es noch eine andere Sportart, die Sie begeistert? Oder können Sie vom Reiten nicht genug bekommen?

Für mich persönlich ist Reiten die Sportart Nummer eins, vor dem Bildschirm kann ich mich allerdings auch für Leichtathletik sehr begeistern.

Wenn Sie den Kindern von wünschdirwas einen Herzenswunsch erfüllt haben, war neben Elvis auch immer etwas zu essen im Spiel. Was steht denn auf Ihrem (Lieblings-)Speiseplan?

Ich persönlich bin Vegetarierin und verpflege mich gern aus dem Bioladen, ganz oben steht aber auch z.B. Pasta.

Hatten Sie als Kind vielleicht auch einen ganz besonderen Herzenswunsch?

Ich habe tatsächlich schon früh davon geträumt, einmal Olympiasiegerin zu werden.